Einweihung der neuen Gemeinderäume

Text und Fotos: Heide Welslau (EV KK PB)

 

Zu einem Gottesdienst zur Einweihung der neuen und umgebauten Räume in der Burg Lichtenau hatte unsere Kirchengemeinde am 31. August eingeladen. Zum Auftakt wurde ein feierlicher Gottesdienst in der Evangelischen Kirche gefeiert, in dem Gemeindepfarrerin Karin Röthemeyer die Predigt hielt. Beteiligt waren weiterhin Pfarrerin Silvia Reinecke und Pfarrer Christoph Röthemeyer. Unter Leitung von Daniel Finkensiep spielte der Posaunenchor Bad Lippspringe. Stefan Hecker spielte die Orgel. Grußworte in der Kirche sprachen Bürgermeister Josef Hartmann sowie Vertreter der beiden anderen Konfessionen am Ort.

Draußen vor der Burg Lichtenau, ein mittelalterlicher Wohnturm (um 1320 erbaut) und seit den frühen 1850er Jahren im Besitz unserer Kirchengemeinde, folgte die Schlüsselübergabe. Pfarrerin Röthemeyer überreichte sie an jeweils eine Vertreterin/einen Vertreter der Senioren- und Jugendarbeit. Dann bestand Gelegenheit, die neu gestalteten Räume und den Burghof mit Terrasse an der Westseite zu besichtigen. Eine neue Außentreppe an der Rückseite der Burg verbindet dieses Freigelände mit dem Gemeindehaus. Für das leibliche Wohl sorgten bis zum frühen Nachmittag Gegrilltes, Kaltgetränke, Kaffee und Kuchen.

Pfarrerin Karin Röthemeyer freut sich, die neu gestalteten Räume der Burg Lichtenau mit der Kirchengemeinde nutzen zu können

„Wir freuen uns, dass mit dem Abschluss der Umbaumaßnahmen in der Burg Lichtenau die Zeit der Provisorien vorbei ist“, so Pfarrerin Röthemeyer. Ziel des Umbaus war es, die räumlichen Rahmenbedingungen nach Wegfall der Burg Atteln Ende 2011 teilweise auszugleichen. Das langjährige zweite Gemeindehaus, die Burg Atteln, wurde 2012 verkauft. Grund war das Ergebnis des Gebäudestrukturausschusses des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn im Jahr 2010, dass beide Gemeindehäuser finanziell nicht zu halten gewesen wären. Zu groß war der Sanierungsstau in Atteln. Das Presbyterium entschloss sich daraufhin zur Stärkung des Standorts Lichtenau, wo sich auch Kirche und Pfarrhaus befinden. Insgesamt gehören 15 Ortschaften mit 1520 Protestanten zur Evangelischen Kirchengemeinde Lichtenau.

Die Burg Lichtenau, die zwischenzeitlich an die Stadt Lichtenau vermietet war und vor dem Bau des Pfarrhauses im Jahr 1961 unter anderem als Pfarrwohnung gedient hatte, musste für das vielfältige Gemeindeleben (u.a. Seniorentreff, Mittagstisch, Frauenhilfe, Frauenabendgruppe, Konfirmandenunterricht, Jugendteamer, Kinderkirche) baulich angepasst werden. Das Gemeindeleben könne jetzt am zentralen Ort in veränderten und erweiterten Räumen erprobt und neu ausgerichtet werden. Karin Röthemeyer dankte allen, die beim Ausräumen, Aussortieren, Zwischenlagern und Einräumen geholfen haben.

Beginn der Baumaßnahmen unter Leitung der Architektin des Kirchenkreises Sigrid Bartscher war im Februar 2014. Alles musste mit dem Amt für Denkmalschutz abgestimmt werden. Der Umbau wird durch Mittel des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn und Rücklagen der Kirchengemeinde Lichtenau finanziert.

Gemeindebüro

Zu den wichtigsten Veränderungen gehört, dass es jetzt im Erdgeschoss eine Verbindung zwischen Burg Lichtenau und Anbau gibt. Damit ist eine flexible und praktische Nutzung der vorhandenen Räume gewährleistet. Die drei oberen Etagen der Burg sind zurzeit ungenutzt. Das kleine provisorische Gemeindebüro aus dem Pfarrhaus konnte umziehen in einen großzügigen, hellen und modern möblierten Raum der Burg. „Der runde Besprechungstisch erleichtert jetzt die Abläufe im Gemeindebüro, das sich in den letzten Jahren zu einer häufig aufgesuchten Anlaufstelle entwickelt hat“, so Pfarrerin Röthemeyer. Hinzu kommen im Erdgeschoss der Burg eine behindertengerechte Toilette und eine moderne Küche, in die noch gut erhaltene, bereits vorhandene Elemente integriert wurden. Im kleinen Gemeindesaal in der Burg sorgt jetzt Schallschutz für eine gute Akustik. Hier hat auch die alte bequeme, aber raumgreifende Bestuhlung aus dem größeren Gemeindesaal des Anbaus ihren Platz gefunden.

Der neue Jugendraum

Im 1. Stockwerk des Anbaus haben sich die Bedingungen für die Kinder- und Jugendarbeit verbessert: Aus zwei kleineren Zimmern wurde ein großer lichtdurchfluteter Raum. Eine offene Thekenlösung schafft hier die optimale Verbindung zur Küche. Beste Voraussetzungen zum Beispiel für die traditionelle Aktion der Kinderkirche, an den vier Adventssamstagen hier gemeinsam Plätzchen zu backen und zu basteln.